Allen an dieser Ausbildung Beteiligten ist selbstverständlich, dass es unbedingt erforderlich ist, therapeutische Techniken und Theorien zu kennen und anwenden zu können. Ein anderer Teil der heilsamen Arbeit rückt dabei allerdings oft in den Hintergrund: die innere Haltung und Einstellung des Behandlers, seine persönliche Reife, sein Erwachsensein, sein eigener Zugang zum Selbst. In diesen drei Jahren geht es immer um beides.

 

 
 

Selbst

Die hier vorgestellte Therapieausbildung wird von der Grundidee getragen, dass ein Mensch, der in Verbindung mit seinem Wesen, seinem Selbst lebt, der von seinem innersten, unbeschädigten Kern weiß, auf die Herausforderungen des Lebens konstruktiv und lebensbejahend antworten kann. In den drei Jahren geht es um die Erforschung und Erfahrung dessen, was wir als das Wesentliche betrachten: das jeweils eigene Selbst. Das Wesen, das wir in unserer individuellen Einmaligkeit verkörpern, unabhängig von äußeren Gegebenheiten und inneren Vorstellungen.

 

 
 

Psychotherapie

Die traditionellen tiefenpsychologisch orientierten Therapien ermöglichen das Aufdecken und Verarbeiten von seelischem Leid, das durch Erfahrungen in der Kindheit oder traumatische Erlebnisse, auch im Erwachsenenalter, entstanden ist. Mit ihnen können wir helfen, das Geschehen zu verstehen und verdrängte Gefühle zu befreien. Wirkliche Heilung geschieht jedoch oft erst durch einen weiteren Schritt: die Zustimmung zum eigenen Schicksal und seinen Folgen.

 

 
 

Innere Haltung

Eine weit verbreitete Haltung ist die des „Gegen”. Wenn wir etwas erleiden, unternehmen wir etwas dagegen, ein Medikament, eine Maßnahme oder eine Therapie. Manchmal ist es aber so, dass es keine Gegenmaßnahmen gibt. Das Leben, wie es zu uns kommt, mit Schwerem in der Kindheit, Unfällen oder Verlusten, lässt sich nicht ungeschehen machen und hinterlässt Spuren.

Wenn wir an dieser Stelle sind, verlassen wir das Gebiet der traditionellen Psychotherapie. Wir beschäftigen uns dann mit einer inneren Haltung, die zugänglich wird, sobald wir den Blick weiter werden lassen, auf größere, überpersönliche Zusammenhänge. Zustimmung, wird möglich - ein Ja.

 

 
 

Zelf

„Zelf” ist das holländische Wort für „Selbst”. Es steht vor allem für die Idee, einer Gruppe von Interessierten das, was uns in jahrelanger Suche und Erfahrung wichtig und sinnvoll geworden ist, in verdichteter Form zu vermitteln.

„Zelf” steht für eine intensive und experimentelle gemeinsame Zeit, die der eigenen Erfahrung und der Schulung dient, mit dem Ziel, andere auf ihrem jeweils eigenen Weg zu begleiten, ihr jeweils eigenes Wesen, ihren jeweils eigenen Kern zu entdecken, und sich von dort her dem Leben zu stellen.

Unter der Überschrift „Zelf” gehen wir selbstverständlich davon aus, dass man als Behandler auf die Anwendung von Werkzeugen der Psychotherapie, seien es tiefenpsychologisch orientierte Einzeltherapie oder auch die systemischen Sichtweisen, nicht verzichten kann. Deshalb werden sie in den drei Jahren sowohl theoretisch als auch praktisch einen großen Raum einnehmen.

Mit dem Angebot „Zelf” wollen wir aber auch sehr deutlich auf etwas blicken, das sich eher dem philosophischen Bereich zuordnen lässt. Es geht um das Ja zum eigenen Leben, so schwer und ungerecht es auch manchmal erscheinen mag.

 

 
 
zelflogo01

^